Spulwurmbefall im Schweinestall

Spulwurm (Ascaris suum)

Der Spulwurm des Schweines, ein ca. 30 cm langer Wurm, ist der wichtigste Parasit in der strohlosen Schweinehaltung. Er ist gelegentlich auch im ausgeschiedenen Kot zu finden. Nach Aufnahme der Parasiteneier, welche vorher massenhaft über den Kot ausgeschieden wurden, schlüpfen im Dünndarm die Larven. Diese durchdringen die Dünn- und Dickdarmschleimhaut und wandern über das Pfortadersystem in die Leber und später hämatogen in die Lunge.

Infolge der Larvenwanderung kommt es in der Leber zu lokalen Abwehrreaktionen und bindegewebigen Veränderungen, den sogenannten „milk spots“. Diese bilden sich innerhalb von 3-6 Wochen zurück.

Aus der Lunge gelangen die Larven über die Luftröhre in die Speiseröhre und werden dort wieder abgeschluckt. Nach der Magenpassage kommen sie schließlich wieder in den Dünndarm zurück. Die Larven entwickeln sich weiter zu erwachsenen Würmern, erreichen nach 6-8 Wochen die Geschlechtsreife und scheiden Eier aus.

Gesundheitliche Schäden entstehen durch die Larvenwanderung in Leber und Lunge. Im Dünndarm kann es zu Schleimhautveränderungen kommen, welche zu Resorptionsstörungen und damit zu verminderter Futterverwertung und mangelnden Gewichtszunahmen führen. Durch die Entwicklung einer Immunität kann bei Reinfektion die Anzahl der wandernden Larven reduziert werden, da ein Teil der Larven durch das Immunsystem eliminiert wird.

Therapie Prophylaxe

Sauen sollten vor der Aufstallung in das Abferkelabteil entwurmt werden, um eine Übertragung auf die Ferkel zu verhindern. Eine Alternative ist die Entwurmung aller Sauen 2 x jährlich in Form einer Bestandsbehandlung. Weiterhin sollte das Waschen der Sauen vor Einstallung in das Abferkelabteil durchgeführt werden, um ein Einbringen an der Körperoberfläche anhaftender Parasiteneier in das saubere Abferkelabteil zu unterbinden.

Eine Entwurmung der Mastschweine sollte generell nach Einstallung in den Maststall erfolgen. Dies geschieht oral über einen Zeitraum von 5-10 Tagen. Treten bei mehr als 5% der Schlachttiere milk spots auf, sollte zusätzlich 4 – 5 Wochen nach Ende der 1. Entwurmung eine weitere Entwurmung der Tiere durchgeführt werden. Durch eine Entwurmung der Absatzferkel während der letzten 5 – 10 Tage in der Ferkelaufzucht, besteht die Möglichkeit wurmfreie Tiere in den Maststall einzustallen.

Reinigung und Desinfektion

Zuerst wird eine Trockenreinigung durchgeführt, Schmutzkrusten, Futterreste und Kotreste werden mit dem Besen aus dem Stall entfernt. Danach erfolgt die Nassreinigung. Der Stall wird 3h mit Wasser (1,0 – 1,5 Liter pro m²) und einem Reinigungsmittel, zum Lösen des Fettfilmes, eingeweicht. Die Hochdruckreinigung sollte mit erwärmtem Wasser (40 °C) und einer Wassermenge von 13 – 15 Liter pro Minute, bei einem Wasserdruck von 75 bis 120 bar, durchgeführt werden.

Vor der Desinfektion des Stalles müssen alle Flächen abgetrocknet sein, um eine Verdünnung des Desinfektionsmittels zu vermeiden. Wasserreste sind aus den Tränken und den Futtertrögen zu entfernen. Wichtig ist die Auswahl des richtigen Desinfektionsmittels, dies sollte DVG-geprüft und gelistet sein und eine gute Wirkung gegen Endoparasiten, insbesondere Spulwürmer, besitzen. Weiterhin ist auf die richtige Konzentration (siehe Beipackzettel) und Menge des ausgebrachten Desinfektionsmittels zu achten, optimal ist eine Menge von 0,4 Liter pro m² Stallfläche bei 20°C Außentemperatur. Die Gebrauchslösung ist mit einem Druck von 20 bar auszubringen. Die Verwendung einer Schaumlanze ist von Vorteil.

Wandflächen, Türen und Arbeitsmaterialien dürfen bei der Reinigung und Desinfektion nicht vergessen werden.