Übergewicht bei Hunden

Ab wann gilt ein Hund als übergewichtig?
Sobald ein Hund 10 % über seinem Idealgewicht liegt, gilt dieser als übergewichtig. Bei einem kleinen Hund mit einem Idealgewicht von 10 kg reicht also schon 1 kg mehr zum krankhaften Übergewicht.

Wenn man mit leichtem Druck über die Rippen eines Hundes geht und diese ohne Probleme spüren, aber nicht von Weitem zu sehen kann, so ist auch ohne Waage das Idealgewicht des Hundes ermittelbar.

Was bedeutet Adipositas?
Der medizinische Begriff Adipositas bedeutet Fettleibigkeit. Ab einem Übergewicht von ca. 15-20 % wird von Fettleibigkeit gesprochen. Dies bedeutet, dass ein Hund mit einem Idealgewicht von 30 kg bereits mit 5 kg mehr als adipös zu werten ist.

Adipositas ist eine eigenständige Krankheit, die das Risiko für viele weitere Krankheiten erhöht.

Was fördert Übergewicht?
Die Entstehung von Übergewicht kann unterschiedliche Ursachen haben, einerseits können verschiedenen Erkrankungen zu Übergewicht führen, ist dies aber ausgeschlossen, gilt die banale Regel: Sobald ein Hund mehr Energie aufnimmt, als er verbrauchen kann, wird die überschüssige Energie zu Fett umgewandelt und der Hund nimmt zu.

Der Energiebedarf eines gesunden Hundes hängt von seiner Bewegung ab, dies bedeutet, dass der Hund von unserem Lebensstil abhängig ist. Also ist der wichtigste Faktor beim Gewichtsmanagement ganz klar: der Hundehalter.

Äußere Faktoren sind:

  • Qualität des Hundefutters (ist das Hundefutter den Bedürfnissen des Hundes angepasst?)
  • Anzahl und Qualität der Leckerchen (selbst eine kleine Anzahl an Leckerchen kann zur                   Kalorienbombe werden.)
  • Gibt es weitere Menschen, die dem Hund Leckerchen oder Futter anbieten?

Häufiges Wechseln des Hundefutters bietet immer neue Geschmacksreize und führt damit oft dazu, dass der Hund mehr frisst.

Was sind die Folgen von Übergewicht/Adipositas?

  • Gelenkverschleiß (Arthrose bzw. Osteoarthritis)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Inkontinenz bei kastrierten Hündinnen
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Hauterkrankungen (Dermatitis)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Atemwegserkrankungen

Wichtig:
Übergewicht verkürzt die Lebenserwartung Ihres Hundes. Verglichen mit Hunden, die ihr Leben lang schlank waren, sterben übergewichtige Hunde im Durchschnitt zwei Jahre früher. Auch tierärztliche Untersuchungen werden teilweise zu einem Problem, weil das Narkoserisiko eines übergewichtigen Hundes höher ist und diese auch stressanfälliger sind.

Welche Hunde neigen zu Übergewicht?

Bei manchen Hunderassen kann auch die Genetik am Übergewicht beteiligt sein. Diese Hunde haben genetisch bedingt einen niedrigeren Energiebedarf, deshalb müssen sie weniger Kalorien am Tag zu sich nehmen als andere Rassen. Gleichzeitig haben manche Hunde gefühlt ständig Hunger und werden so zu kleinen Staubsaugern.

Rassen, die zu Übergewicht neigen, sind z.B.:

  • Labrador Retriever
  • Golden Retriever
  • Cocker Spaniel
  • Collie
  • Dackel
  • Beagle


Weitere Begünstigungen von Übergewicht sind:

  • Alter (ältere Tiere bewegen sich oft weniger und haben einen niedrigeren Energiebedarf)
  • Kastration
  • hormonelle Erkrankungen (Schilddrüsenerkrankungen, Überfunktion der Nebenniere (Morbus Cushing), Fehlfunktion der Geschlechtsdrüsen)
  • Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Arthrose etc.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Atemwegserkrankungen

All diese Begünstigungen führen zu weniger Bewegung und dadurch einen niedrigeren Energiebedarf.

Deswegen empfehlen wir, vor dem Beginn einer Diät, eine tierärztliche Untersuchung.

Wie wird mein Hund Übergewicht wieder los?

Das Übergewicht eines gesunden Hundes kommt durch ein Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch, also habe ich zwei Möglichkeiten dieses wieder in den Griff zu bekommen. Entweder füttere ich meinem Hund weniger Kalorien (spezielles Futter und/oder weniger/keine Leckerchen) oder ich erhöhe den Energieverbrauch durch mehr Bewegung.

Da einige Hunde besondere Bedürfnisse haben, wie zum Beispiel bei Gelenkerkrankungen helfen wir Ihnen gerne einen Diät-/und Bewegungsplan zu erstellen.