Schmerzerkennung beim Hund

Niemand möchte, dass sein Tier leidet; niemand möchte Schmerzen unentdeckt lassen; niemand möchte, dass sich sein Tier quält.

Aber wie erkennen wir Schmerzen richtig?

Die Internationale Gesellschaft für Schmerzforschung hat den Schmerz als „unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit tatsächlichen und/oder möglichen Gewebeschäden verbund ist“ definiert.

Akute Schmerzen, wie sie z.B. infolge schwerwiegender traumatischer  Einflüsse (Unfall o.ä.) entstehen, führen bei unseren Tieren zu starken, nicht übersehbaren und/oder auch unüberhörbaren Schmerzreaktionen. Diese so offensichtlichen Schmerzäußerungen kommen aber weit seltener vor als chronische Schmerzprozesse, die schleichend eintreten und dafür oft ungleich schwerer zu erkennen sind.

Orthopädische Schmerzen sind anhand von Lahmheiten, Schonungen von Gliedmaßen oder dem  verändertem Gangbild relativ leicht zu erkennen. Was ist aber mit Schmerzen in der Brust- und Bauchhöhle, Zahn-  und Kopfschmerzen? Diese Schmerzen sind oft schwerer zu erkennen, nicht eindeutig eingrenzbar und werden oftmals erst gezeigt, wenn sie einen bestimmten Schweregradgrad überschreiten.

Die Schmerztherapie oder Schmerzvermeidung, d.h. Schmerzen erkennen, lindern und anschließend verhüten,  ist für den Tierarzt eine der vordringlichsten Aufgaben.

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Natürlich muss immer zunächst die Ursache des Schmerzes gefunden werden. Dann wird natürlich der Schmerz behandelt, sei es durch eine Operation, durch Medikamente, durch  physiotherapeutische Maßnahmen oder auch durch alternative Heilmethoden wie etwa die Blutegeltherapie.

Sie als Tierbesitzer sind zunächst in der Schmerzerkennung gefragt. Nur das genaue Erkennen von z.B. Verhaltensänderungen oder –auffälligkeiten lässt nach Ursachen suchen. Beobachten Sie Ihr Tier genau, nehmen Sie jede Schmerzäußerung ernst. Schmerzen haben Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf das gesamte Wohlergehen Ihres Tieres.

Erst wenn der Schmerz erkannt ist, kann nach seinen Ursachen geforscht werden und eine geeignete Therapie entwickelt werden.

Gehen Sie mit den Symptomen Ihres Tieres zum Tierarzt, geben Sie niemals ohne die fachliche Rücksprache Schmerzmittel z.B. aus der Humanmedizin, viele dieser „menschlichen“ Medikamente können zu schwersten Nebenwirkungen bei Ihrem Tier führen.