Der Tag der OP - Wie läuft dieser eigentlich ab?

Es kann beängstigend sein, wenn Sie Ihr Tier zur Operation abgeben müssen, insbesondere da Sie nicht genau wissen, was denn eigentlich den ganzen Tag passiert. Wissen macht Sie vielleicht etwas ruhiger, deshalb hier einige Informationen.

Was geschieht mit Ihrem Tier bis zu den Moment, wo sie es wieder in Empfang nehmen und mit nach Hause nehmen können?

Warum muss der Hund wirklich den Halskragen tragen?

Warum gibt es nach der Operation Einschränkungen?

Wir hoffen, dass dieser Text einige wiederkehrende Fragen leicht beantwortet und Sie als Hundebesitzer sich wohl fühlen lässt, wenn Sie Ihr Haustier bei uns lassen.

Der erste Schritt, bevor Sie ihr Tier bei uns für eine Operation abgeben, besteht aus der Erklärung und dem Ausfüllen der Einverständniserklärung / OP Zettel auf welchem Sie über die Risiken einer Narkose aufgeklärt werden.

Eine Narkose stellt immer ein Risiko dar. Natürlich ist der heutige Standard in der Anästhesie ein sehr hoher, aber es gibt leider Fälle, in denen das Tier nicht gut auf die Anästhesie anspricht oder es zu Komplikationen kommen kann.

Ältere Tiere oder Tiere mit Leber- oder Nierenproblematiken haben ein erhöhtes Narkoserisiko. Genauso ist es bei brachiocephalischen (kurznasigen) Rassen.Bei diesen Risikopatienten wählen wir die Art der Narkose und Medikamentierung mit Achtung vor den vorhandenen Risiken aus, sodass die größtmöglichste Sicherheit gewährleistet werden kann. Patienten werden von dem Moment der Einleitung bis zur Aufwachphase durchgehend beobachtet, sodass bei jeder plötzlichen Änderung sofort eingegriffen werden kann.

Vor der Einleitung der Narkose wird der Patient gründlich untersucht und Herzfrequenz, Atemfrequenz u.a. werden kontrolliert und notiert. Entsprechend der Operation bekommt der Patient einen Zugang gelegt, sodass eine Infusion oder schnelle Medikamentierung möglich ist. Nun erhält der Patient die nötigen Medikamente zur Sedierung (Beruhigung) und dann die eigentliche Anästhesie. Je nach Operation und Lokalisation wird der Patient unterschiedlich gelagert und vorbereitet (rasiert, gesäubert und desinfiziert), sodass ein optimales Operationsfeld geschaffen wird.

Jede Operation dauert unterschiedlich lange. Dies kommt auf die Operationsart, die Größe und Rasse des Tieres, sowie mögliche Schwierigkeiten an. Eine detaillierte Erklärung, wie die Operation bei Ihrem Tier abläuft und was genau gemacht wird können Sie gerne immer direkt mit dem behandelnden/operierenden Tierarzt absprechen.

Direkt nach der Operation kommt der Patient in eine Aufwachbox mit Bodenheizung, Decken und Rotlicht, sodass das Tier sich  in Ruhe von der Operation erholen und aufwachen kann. Gerade in der Aufwachphase werden die Tiere genau kontrolliert, sodass wir sehen, ob alles normal verläuft oder  Eingriffe unsererseits nötig sind. Unser Ziel ist es, die Aufwachphase und die anschließende Zeit für Tiere so ruhig und entspannt wie nur möglich zu gestalten, sodass sie ganz entspannt wieder zu Kräften kommen.

Es ist sehr wichtig, dass Sie unseren Hinweisen zu Hause nach der Operation folgen.

Es ist wichtig, dass ihr Tier einen Halskragen (oder einen adäquaten Leckschutz) trägt! Wir verstehen, dass ein Halskragen im Weg ist und viele blaue Flecken an den Schienbeinen von den Tierbesitzern verursachen kann. Aber auch wenn es erst nicht den Anschein hat, dass sich ihr Tier an der Wunde kratzt oder leckt, ist es aber so, dass eine Wunde die heilt auch anfängt zu jucken.
Genähte Wunden sehen gut aus, aber in kürzester Zeit schaffen es unsere Tiere durch kratzen oder lecken  diese Wunden zu verunreinigen, eine Infektion ist oftmals das Resultat. Im schlimmsten Fall ziehen sich unsere Tiere die Fäden und es entstehen die größten Probleme. Dies müsste dann in Narkose wieder vernäht werden.

Unsere dringende Bitte deshalb: Bitte unbedingt den Halskragen tragen lassen!

Außerdem halten Sie die Wunde bitte auch sauber. Bei Verunreinigung mit leicht lauwarmem Wasser reinigen. Falls die Wunde infiziert aussieht (Rötung, Schwellung oder Flüssigkeitsabsonderungen) melden Sie sich bitte bei uns und stellen Ihr Tier zur Kontrolle vor.

In den ersten Tagen nach der Operation sollte die Bewegung und bestimmte Aktivitäten eingeschränkt werden. Eine Naht ist immer eine Schwachstelle und kann bei zu viel Druck oder Bewegung reißen. Auch die Ligaturen könnten bei zu viel Bewegung rutschen und die Folge wären Blutungen. Tieren, die operiert werden, sollen vor und auch am Tag der Operation keine feste Nahrung bekommen, da dies zu Erbrechen führen kann. Wasser darf den Tieren immer angeboten werden.

Nach der Operation erhalten Sie von uns immer ein Informationsblatt mit zu beachtenden Anweisungen. Wir verstehen, dass eine Operation für Ihr Tier aber auch für Sie eine Stresssituation darstellt. Oft ist man nur froh, sein liebstes Tier wieder zu haben und wichtige Information werden manchmal nur geringfügig gehört oder sich nicht korrekt gemerkt. Auf unserem Informationsblatt kann man immer noch einmal die wichtigsten „Key Points“ nachlesen.

Mit am wichtigsten ist es, dass Sie zu Ihren Nachkontrollterminen kommen, sodass wir die Operationswunde und den Allgemeinzustand Ihrem Tier beurteilen können.

Desweitern muss dann die weitere Nachbehandlung und Medikamentierung besprochen werden.

Wenn Sie sich Sorgen über eine Operation machen oder einfach Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.