Allergien beim Hund

Allergien sind leider bei Hunden aller Rassen weit verbreitet.

Eine Allergie bedeutet, dass das eigene Immunsystem auf eine oder mehrere Substanzen (Allergene) überreagiert. Die meisten Allergene sind Proteine aus Pflanzen, Insekten, Tieren oder Nahrungsmitteln.

Bei einer allergischen Reaktion wird das Immunsystem sensibilisiert, wenn der Hund den Allergenen ausgesetzt ist. Normalerweise passiert dies mehrmals über einen längeren Zeitraum. Danach führt eine spätere Exposition gegenüber dem gleichen oder einem ähnlichen Allergen zu einer Überreaktion.  Meistens wird eine Allergie erst bei Tieren deutlich, die über ein halbes Jahr alt sind, häufig zeigen zwei bis dreijährige Tiere zum ersten Mal deutliche Anzeichen einer Allergie.

Normalerweise schützt das Immunsystem den Hund vor Infektionen und Krankheiten. Im Falle von Allergien kann das eigene Immunsystem aber problematisch für das Tier sein. Man kann Allergien als eine übermäßig starke Immunreaktion gegen eine normale harmlose Substanz ansehen. Bei Allergien reagieren die körpereigenen Antikörper mit den Allergenen, woraufhin eine Reaktion mit sogenannten Mastzellen stattfindet. Die Mastzellen setzen Substanzen frei, wie zum Beispiel Histamin, welche Entzündungen verursachen.

Histamin kann typische Hautsymptome wie Rötung, Schwellung und Juckreiz auslösen. Manchmal ist dies das einzige Symptom bei einem allergischen Hund. Wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Hautprobleme, die sich über eine größere Hautfläche ausbreiten werden auch häufig beobachtet. Die Atemwege können, in ungewöhnlichen Fällen, auch betroffen sein, wodurch der Hund Symptome wie Husten, Niesen und/oder eine laufende Nase hat. Ebenfalls können rote und tränende Augen, eine sogenannte Konjunktivitis, Ausdruck einer Allergie sein. In anderen Fällen können die allergischen Symptome das Verdauungssystem beeinflussen und zu Erbrechen und Durchfall führen. Alle diese Symptome können Anzeichen einer Allergie sein, dies macht deutlich wie vielfältig und weit gefächert Anzeichen einer allergischen Reaktion sein können.

Allergien lassen sich in Luftallergien (sogenannte Atopie), Nahrungsmittelallergie und Kontaktallergie einteilen. Eine Atopie wird normalerweise durch verschiedene Pollen, Milben und in einigen Fällen durch Schimmel verursacht. Leider kann eine Atopie nicht geheilt werden. Jede Behandlung ist somit lebenslang und zielt darauf ab, die Symptome der Krankheit zu lindern.

Nahrungsmittelallergien gegen Proteine im Futter treten leider auch vermehrt auf. Nur die Proteine in der Nahrung können als Allergene wirken und Nahrungsmittelallergien auslösen. Der Hund kann allergisch gegen ein oder mehrere bestimmte Proteine sein, jedoch niemals gegen alle Arten von Proteinen. Die häufigsten Symptome einer Futtermittelallergie sind Juckreiz, aber auch Magen- und Darmprobleme können auftreten.

Eine entzündungshemmende Behandlung erfolgt in Form von Medikamenten. Derzeit sind mehrere Immunsuppressiva gegen Allergien auf dem Markt. Dadurch ist es möglich, das Medikament sehr gut auf den individuellen Hund abzustimmen.

Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3 und -6-Fettsäuren sind auch ein wichtiger Teil der Behandlung. Die Fettsäuren verbessern die Hautbarriere und wirken entzündungshemmend.
Das Baden mit Shampoo, welches eine Wirkung gegen Juckreiz hat, ist wichtig, da dies die Belastung mit Allergenen verringert und bakterielle oder Pilzinfektionen des Hundes verhindert. Zu Beginn müssen Tiere häufiger gebadet, wenn sie vermehrt Symptome zeigen. Viele Hunde mit Allergien haben Ohrenprobleme und benötigen daher eine regelmäßige Ohrenreinigung, welche oft kombiniert wird mit lokalen Cortison-Tropfen. Es gibt auch eine große Auswahl an Shampoos und Ohrwaschmitteln gegen Allergien und dadurch auftretende sekundäre bakterielle Infektionen.

Eine Futtermittelallergie ist klinisch nicht möglich von einer Atopie zu trennen. Dafür wird eine sogenannte Eliminierungsdiät durchgeführt. Dies ist normalerweise der erste Test, der in einer Allergiestudie durchgeführt wird. Bei einer Eliminierungsdiät wird ein Futter gegeben, bei dem die Proteine hydrolysiert (in kleinste Teile gespalten) werden, so dass das Immunsystem die ursprüngliche Proteinquelle nicht erkennt. Die Diät muss streng für acht Wochen gegeben werden ohne die Zugabe von  anderem Futter oder Leckerlies. Wenn die Symptome verschwinden, provoziert man durch das vorherige Futter des Hundes eine Reaktion. In Fällen, in denen der Hund an einer Futtermittelallergie leidet, treten die Symptome in der Regel nach einigen Tagen schnell wieder auf. Ist dies nicht der Fall, dann sieht man keine Anzeichen einer Allergie.

Es gibt verschiedene Arten von Allergiefutter und Ergänzungsmittel.

Sie sind in der Praxis jederzeit willkommen, wenn Sie Fragen zu Allergien bei Ihrem Hund haben. Sollte Ihr Hund an einer Allergie leiden, helfen wir Ihnen die beste Behandlung für Ihren Hund in Form von Medikamenten, Spezialfutter, Nahrungsergänzungsmitteln und Shampoonierungen zu entwickeln.

Unsere Praxis bietet auch das Waschen von Hunden in unserem Hundesalon “Wash ´n Style” an. Dies ist besonders gut zu nutzen, wenn Sie einen Hund haben, der häufig gewaschen werden muss und man selber keine Gelegenheit/Zeit dafür hat.